15.02.2021

AMCON engagiert sich für Verkehrswende und erhält Fördergelder vom Bund

Das Softwareunternehmen AMCON aus Cloppenburg arbeitet seit vielen Jahren daran, die Verkehrswende in Deutschland durch nachhaltige Softwarelösungen voran zu treiben. Ob am Automaten auf dem Bahnsteig, im Servicecenter, im Internet oder in der Handy-App - im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gibt es viele Wege sich heutzutage einen Fahrschein zu kaufen. Wie in vielen anderen Branchen bietet es sich auch im ÖPNV an, bei dem einen oder anderen Mobilitätsanbieter ein Kundenkonto zu eröffnen, in dem die Zahlungsdaten hinterlegt sind. Wenn Sie dann ein Ticket kaufen, müssen Sie sich zwar mit Ihren persönlichen Daten einloggen, aber nicht jedes Mal erneut die Zahlungsdaten eingeben. So, wie Sie das vielleicht schon von Ihrem Amazon-Account kennen. Damit das auch im ÖPNV über die verschiedenen Vertriebswege funktioniert, sind offene Schnittstellenformate notwendig, die dafür sorgen, dass die Geräte miteinander kommunizieren und Ihre Daten verarbeiten können. Sie bekommen am Ende eine Rechnung per Mail, so wie auch bei anderen Dienstleistungen, die Sie online gebucht haben. „Je digitaler unsere Mobilität wird, desto wichtiger sind offene Standards, um eine Datenver- und Entsorgung zu gewährleisten. Im ÖPNV arbeiten wir schon länger daran und wollen das jetzt mit dem HUSST4MaaS-Projekt auch auf die Bereiche Citymaut und Parking ausweiten“ sagt Olaf Clausen, Geschäftsführer von AMCON, der das HUSST4MaaS-Projekt zur Chefsache erklärt hat. Um möglichst einheitliche Standards in dem Bereich zu schaffen, arbeitet AMCON gemeinsam mit weiteren Software- und Hardwareherstellern, der Fachhochschule Potsdam und der ISM International School of Management GmbH aus Dortmund an dem Projekt HUSST4MaaS (Herstellerunabhängige Standardschnittstelle für Mobility-as-a-Service). „Mobiliy-as-a-Service ist ein Ansatz, bei dem sich das ÖPNV-Angebot an den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden ausrichtet. Wenn Sie also vom Bahnhof in die Innenstadt möchten, soll Ihnen im besten Fall eine Mobilitätsplattform mit zentralem Kundenkonto zur Verfügung stehen, über die Sie sowohl ein Ticket für den Bus als auch einen Mietwagen, ein Leihfahrrad oder einen eScooter bezahlen können. Ziel des HUSST4MaaS-Projektes ist es dabei auch Parkmöglichkeiten, wie öffentliche Parklätze und Parkhäuser oder Citymaut zu integrieren“, so Clausen. 

Staatliche Förderung in Höhe von 233.000 Euro für Gesamtprojekt

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND des BMVI werden seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Deutschland gefördert, die sich um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0 bemühen. Die Hard- und Softwarehersteller aus Deutschland arbeiten im HUSST-Forum schon seit 2010 in verschiedenen Projekten daran, einheitliche Schnittstellenformate in der deutschen ÖPNV-Landschaft zu etablieren. Das Cloppenburger Softwareunternehmen AMCON mit bald 90 Mitarbeitern ist eines der Gründungsmitglieder des Forums, das unter dem Dach des Fachverbands ITS Germany e. V. mit Sitz in Berlin angesiedelt ist. Insgesamt wird das Projekt mit 233.000 Euro gefördert, wobei sich die Anteile auf alle acht Projektpartner verteilen. „Es ist gut, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit anderen Marktbegleitern angehen und weiterentwickeln können. Besonders freut mich, dass wir hier auch zwei Hochschulen an Bord haben“, sagt Clausen.  

Wie funktioniert das mit den Schnittstellenformaten?

Sie müssen sich das so vorstellen: Auf der ganzen Welt gibt es unterschiedliche Arten von Steckdosen. Wenn Sie in den Urlaub fahren, passt Ihr Haartrockner aus Deutschland nicht unbedingt in eine Steckdose in den USA oder in England. Aus diesem Grund benötigen Sie einen Adapter, damit Sie den Haartrockner benutzen können. Ähnlich verhält es sich in der Mobilitätswelt mit unterschiedlichen Schnittstellen an den Fahrkartenautomaten, am Parkhausautomat oder auf öffentlichen Parkplätzen, die dafür sorgen sollen, dass Daten übertragen werden. Das passiert zwar alles nur virtuell, aber um Daten übertragen zu können, muss der Stecker oder die Schnittstelle passen. Eine offene Schnittstelle ist dabei vergleichbar mit einem Adapter, der dafür sorgt, dass Sie Ihren Haartrockner aus Deutschland auch in England benutzen können.