Hinter den Kulissen

07.10.2020

Abschlusspräsentation der Projektgruppe ROCIT

Lesezeit:
2 Min.
Autorin
Diana Schlee

Erfolgreicher Projektabschluss könnte Nachhaltigkeitsgedanken im ÖPNV optimieren

Ein Jahr haben zwölf Master-Studierende der Uni Oldenburg unter der Leitung von Prof. Dr.  Jorge Marx Gómez, Barbara Rapp und Cedrik Theesen an ihrem Informationsmanagementsystem für die Verbesserung von Echtzeitprognosen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gearbeitet. Nun ist das Projekt beendet und wurde Corona-konform via Microsoft Teams vor der Abteilung VLBA der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dem Kooperationsunternehmen AMCON aus Cloppenburg vorgestellt.

Die Projektgruppe ROCIT entwickelte ein System, das Busunternehmern die Arbeit erleichtern und die Prognosen für Verspätungen verbessern soll. Dabei wurden auch Umwelteinflüsse, Veranstaltungen und das Wetter mit einbezogen. Zwei Server standen der Gruppe zur Verfügung, es wurden insgesamt 23 Softwaredienste genutzt, über 1.200 Tickets bearbeitet, 2.100 Gigabyte Daten erstellt und 10.000 Arbeitsstunden investiert. Prof. Dr. Marx Gómez zeigte sich beeindruckt: „Das Ergebnis der Gruppe ist herausragend und die Idee eines solchen Systems könnte den Nachhaltigkeitsgedanken in der Busbranche verändern“.

Zuverlässigkeit macht den ÖPNV attraktiv und steigert den Klimaschutz

Ziel der Gruppe war die Entwicklung eines Systems, das Potenzial hat die Arbeit von Busunternehmen zu erleichtern und die Vorhersagen über Verspätungen aufgrund von Staus, Rush-Hour oder Behinderungen durch Veranstaltungen zu verbessern. Deshalb stand die Projektgruppe regelmäßig im Austausch mit den Busunternehmen, die ihnen auch Echtzeitdaten für die Projektarbeit zur Verfügung stellten. Klimaschutz, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit standen bei der Konzeption und Umsetzung im Fokus. Herausgekommen ist ein System, das es in dieser Form noch nicht auf dem Markt gibt. Präzise Vorhersagen könnten dafür sorgen, dass mehr Menschen auf Busse umsteigen, statt die eigenen Autos zu nutzen. „Verspätungen sind häufig ein Grund, weshalb Fahrgäste mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht zufrieden sind und den PKW wählen. Wir sind davon überzeugt, dass verbesserte Prognosen die Zufriedenheit der Fahrgäste grundsätzlich erhöhen würden. Deshalb sind wir begeistert von der Projektarbeit der Gruppe“, lobt Olaf Clausen, Geschäftsführer von AMCON. 

Benutzerfreundlichkeit und Datenanalyse bringen ROCIT auf Erfolgskurs

Finales Fazit der Gruppe nach zwölf Monaten Projektarbeit: Das Informationsmanagementsystem ROCIT kann einen echten Mehrwert für Busunternehmen im Bereich der Datenanalyse bieten. Auch in der Benutzerfreundlichkeit und beim Oberflächendesign ist das Tool anderen, auf dem Markt bereits verfügbaren Produkten, weit voraus. Die Corona-Pandemie stand dem erfolgreichen Abschluss nicht im Wege, auch wenn die Hälfte der Projektzeit im Homeoffice gearbeitet wurde und Abstimmungen und Meetings ausschließlich digital stattfinden konnten. Die Veröffentlichung eines Short-Papers im Rahmen der EnviroInfo2020-Konferenz im September unterstreicht noch einmal den wissenschaftlichen Mehrwert des Projektes. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung bei AMCON wird das Thema weiterverfolgen.