28.09.2020

AMCON setzt Kontrollsystem für München um

In einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren der Stadtwerke München für ein neues Kontrollsystem im Münchner Nahverkehr hat sich der Softwarehersteller AMCON aus Cloppenburg durchgesetzt. Geliefert wurden mobile, Smartphone-ähnliche Geräte auf Android-Basis und mobile Drucker, die mit dem UFHO-System ausgestattet sind. Die Daten laufen im UFHO-Hintergrundsystem (HGS) zusammen und können von dort aus in der Zentrale weiterverarbeitet werden. Außerdem wird im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit ein Kontrollmodul nach PKM (Produkt- und Kontrollmodul der VDV eTicket Service GmbH) realisiert. 

 „Durch Einführung des neuen Kontrollsystems von AMCON haben wir einen großen Schritt in Richtung Flexibilität, Praxistauglichkeit und Digitalisierung getätigt. Wir sind überzeugt, aktuell eines der innovativsten und besten Kontrollsysteme Deutschlands im Einsatz zu haben.“ freuen sich Auftraggeber Eduard Imblon und Christian Lenz, fachlicher Projektleiter und stellv. Leiter Einnahmensicherung der MVG. 

Kontrolle von eTickets, 2D-Barcodes und EBE-Erfassung mit Echtzeitprüfung

Das UFHO-System von AMCON ersetzt die bestehende Kontrolllösung der MVG und nutzt die heutigen Möglichkeiten der Hard- und Software für moderne Kommunikationstechnik voll aus. Das Kontrollsystem besteht aus Android-Kontrollgeräten und dazu passenden mobilen Bluetooth-Druckern, mit denen das Prüfpersonal die Fahrscheinkontrolle in allen Verkehrsmitteln des gesamten MVG-Einzugsgebietes durchführt. Mit den Geräten werden Fahrscheine, wie Papiertickets oder eTickets nach VDV-KA-Standard kontrolliert. Über das UFHO-Hintergrundsystem findet ein ständiger Datenaustausch mit den Kontrollgeräten statt. So werden diese ständig mit Stammdaten versorgt, ein sicherer Datenaustausch ist garantiert. Das UFHO-System ist vollständig an die VDV-KA-Systemwelt angebunden. Wird ein Fahrgast ohne gültigen Fahrschein angetroffen, werden seine Angaben in Echtzeit validiert, ein Kundenbeleg ausgedruckt und Erhöhte Beförderungsentgelte (EBE) direkt an das UFHO-Hintergrundsystem übermittelt. Über eine bidirektionale Schnittstelle werden die EBEs dann zu einem nachgelagerten Buchhaltungssystem weitergeleitet. 

Ereignismonitor sorgt für dauerhaften Überblick 

Das EBE-Modul bietet eine Reihe von Vorteilen, zu denen unter anderem die freie Konfiguration der EBE-Sorten, der Felder im HGS sowie des Drucklayouts gehören. Ebenso können Black-, White- und Warnlisten gepflegt werden. Mit einer eigenen Telefonie-App auf dem mobilen Gerät können die Fahrscheinprüfer*innen im HGS vordefinierte Nummern anrufen. Darüber hinaus gibt es einen Notrufknopf, der direkt mit der Notrufstelle 110 verbunden ist. Aktuell wird auf den mobilen Geräten auch noch eine eigene Nachrichten-App umgesetzt, die es dem Prüfservice ermöglicht, mit der Zentrale und mit Kollegen in Form von Text- oder Sprachnachrichten in geschlossenen Gruppen zu kommunizieren. Über einen Ereignismonitor im HGS behält die Zentrale einen Überblick über alle Geräte und kann einsehen, ob der Datenaustausch konstant funktioniert und alle Geräte auf dem neuesten Softwarestand sind. Ein Ampelsystem zeigt den Status an und die Mitarbeiter können reagieren, wenn ein Störfall eintritt. Auswertungsfunktionen erlauben eine ausführliche Kennzahlenermittlung.